STÄTTEN DES NAZITERRORS IN LODZ (GHETTO LITZMANNSTADT)

Lodz ist heute die viertgrößte Stadt Polens. Lange ein unbedeutendes kleines Dorf wurde Lodz Mitte des 19. Jahrhunderts zum "gelobten Land", dem Manchester Polens mit einer gigantischen Textilindustrie. Dabei ist Lodz keine graue Industriestadt, sondern war schon immer ein Lebensraum kultureller Vielfalt. Hier lebten Deutsche, Juden, Polen und Russen friedlich nebeneinander, bauten Synagogen, katholische, evangelische und orthodoxe Kirchen – hier befruchteten sich die Kulturen gegenseitig. Heutiges kulturelles Highlight ist die Filmowka, die Filmhochschule mit Absolventen wie Roman Polanski und Andrej Wajda.

Während der deutschen Besatzung wurde die jüdische Bevölkerung im „Ghetto Litzmannstadt" „konzentriert“ und zur Zwangsarbeit bei der Wehrmacht und in Privatunternehmen rekrutiert, um anschließend im nahen Vernichtungslager Kulmhof (Chelmo) ermordet zu werden. Eine detaillierte, erhaltene und edierte Chronik legt davon Zeugnis ab (Feuchert et al. 2007). Geblieben sind der Erinnerungsraum Stadt unter anderem mit Bauten für die Textilarbeiter*innen und Industrie-Barone, der Neue Jüdische Friedhof, der größte jüdische Friedhof Europas mit beeindruckender Sepulkralarchitektur und die Gedenkstätte am Ort des Vernichtungslagers.

Im Seminar werden diese Gedenkorte besuchen und uns den unvorstellbaren Geschehnissen der Vergangenheit stellen. Wir setzen uns mit dem System der Unterdrückung und der Menschenfeindlichkeit, den unterschiedlichen Opfergruppen und Widerstands- und Überlebensstrategien auseinander. Außerdem werden wir die Sinnstiftung und die Gestaltung von Gedenkstätten und Orten der Erinnerungskultur diskutieren und den Bezug zu gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie rechtspopulistischen Politiken, Hass und Hetze herstellen.

Grundlage ist die Erarbeitung von historischem Wissen, darauf aufbauend der Diskurs über eigene, direkte oder vermittelte Erfahrungen mit Unterdrückung und Verfolgung und vor allem auch Zivilcourage.

Themen

  • Kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
  • Spurensuche aktuellen und vergangenen jüdischen Lebens
  • Reflexion der Formen, Möglichkeiten der Geschichtsvermittlung, des Gedenkens, der Aussöhnung, „Lernen aus der Geschichte“


Zielgruppe: Interessierte Arbeitnehmer*innen, Beamt*innen

Dieses Seminar ist Teil unseres Angebotes nach dem AWbG NRW ("Bildungsurlaub").

Hotels / Termine / Preise

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Bereits ausgebucht
- NN
29.06.2025 - 04.07.2025
Ca. 785 € // EZ-Zuschlag 150 €. Details siehe oben
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