STÄTTEN DES NAZITERRORS IN BERLIN
Berlin ist heute sicherlich eine der attraktivsten Großstädte in Europa. Nicht nur die Verbindung zwischen einem vielschichtigen kulturellen Erbe, einer äußerst lebendigen Kunst- und Kulturszene, stetig wachsenden Touristenzahlen, einer zunehmenden Ansiedlung von Startups – vor allem in der Kreativwirtschaft und einer spektakulären Architekturentwicklung in den letzten 35 Jahren, ließen Berlin zur deutschen Boomtown werden. Zudem begeistert die Stadt mit ihrer Vielfalt und Offenheit, was ein pulsierendes, internationales Flair schafft.
Zur Zeit des Nationalsozialismus ließ sich das nicht über Berlin sagen. Zwar war das Berlin der 1920er Jahre ebenfalls eine kulturell pulsierende Metropole, geprägt von künstlerischer Freiheit, Innovation und gesellschaftlicher Offenheit. Mit der Machtübernahme der Nazis 1933 wurde diese Entwicklung aber abrupt gestoppt: Kunst, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft wurden gleichgeschaltet, Opposition unterdrückt, und viele Intellektuelle, Künstler*innen, Gewerkschafter*innen und jüdische Bürger wurden verfolgt oder flohen ins Exil. Der NS-Staat verwandelte Berlin in sein politisches und administratives Machtzentrum, in dem die wichtigsten Ministerien und Behörden angesiedelt waren und von dem aus der Unterdrückungsapparat der Nationalsozialisten die brutale Verfolgung der zuvor genannten Gruppen koordinierte.
Im Seminar betrachten wir die Zeugnisse dessen und setzen uns an den historisch-authentischen Orten, wie etwa dem Haus der Wannseekonferenz, dem KZ Sachsenhausen, oder der Gedenkstätte Plötzensee, mit der Terrorherrschaft des Nationalsozialisten auseinander. Wir beschäftigen uns mit dem System der Lager, der Unrechtsjustiz, aber auch mit den Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Außerdem werden wir die Sinnstiftung und die Gestaltung von Gedenkstätten und Orten der Erinnerungskultur diskutieren und den Bezug zu gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie rechtspopulistischen Politiken, Hass und Hetze herstellen.
Themen
- Kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
- Differenzierte Betrachtung von Gedenkstätten und Orten der Erinnerungskultur und ihrer Vermittlungsfunktion
- Reflexion der Formen, Möglichkeiten der Geschichtsvermittlung, des Gedenkens, der Aussöhnung, „Lernen aus der Geschichte“
Unser Foto zeigt das Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin und ist Wikimedia entnommen.
Der Teilnahmebeitrag inkludiert die Übernachtung mit Frühstück und ein gemeinsames Abendessen am 1. Seminartag sowie Eintritte, Führungen und für das Seminar notwendige Transfers (ÖPNV-Ticket).
Dieses Seminar ist Teil unseres Angebotes nach dem AWbG NRW ("Bildungsurlaub").
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