STÄTTEN DES NAZITERRORS IN SÜDPOLEN: LUBLIN / ZAMOSC / VERNICHTUNGSLAGER BELZEC
Während Auschwitz als Synonym für den Holocaust steht, fristen die Vernichtungslager in Südostpolen ein Schattendasein. Das Lager Majdanek bei Lublin, zweitgrößtes KZ, das Durchgangslager Izbica und das Vernichtungslager Belzec sind kaum bekannt. Während sich Belzec seit Juni 2004 als sensibel und modern gestaltete Gedenk- und Informationsstätte zeigt, ist in Majdanek die traditionelle Form des Erinnerns und Mahnens zu erfahren.
In Lublin, einst als „jüdisches Oxford“ bezeichnet, finden sich zahlreiche Gedenkorte und Reste jüdischen Lebens, wie etwa der jüdische Friedhof, Jeschiwa etc. Mitunter verstörend wirkt das Nebeneinander von Stätten der Barbarei, Natur und Stadtbildern von romantischer Schönheit, wie die kleine Renaissancestadt Zamosc, Geburtsort von Rosa Luxemburg, heute Weltkulturerbe der UNESCO, gebaut als »ideale Stadt« nach italienischem Vorbild und auf wundersame Weise fast vollständig erhalten. Unter den Nazis wurde die polnische und jüdische Bevölkerung der Region im Rahmen der „Aktion Reinhard“ vertrieben und ermordet, nach dem „Endsieg“ sollte die Stadt Mittelpunkt eines Siedlungsgebietes für „Reichsdeutsche“ werden.
Wir werden uns dieser Vergangenheit stellen und versuchen, für uns einen Zugang zum Verständnis des Unverständlichen zu finden. Grundlage ist die Erarbeitung von historischem Wissen, darauf aufbauend der Diskurs über eigene, direkte oder vermittelte Erfahrungen mit Unterdrückung und Verfolgung, aber auch Zivilcourage.
Themen
- Kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
- Spurensuche aktuellen und vergangenen jüdischen Lebens
- Reflexion der Formen, Möglichkeiten der Geschichtsvermittlung, des Gedenkens, der Aussöhnung, „Lernen aus der Geschichte“
Zielgruppe: Interessierte Arbeitnehmer*innen, Beamt*innen
Dieses Seminar ist Teil unseres Angebotes nach dem AWbG NRW ("Bildungsurlaub").
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