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Das DGB-Bildungswerk NRW hat sich zum 01.07.2021 bei MENTO verabschiedet und wünscht den Kolleg*innen und Mentor*innen in MENTOPro für die neue Förderphase alles Gute!

Seit 2013 hat das DGB-Bildungswerk NRW gemeinsam mit Arbeit und Leben NRW das Projekt MENTO in Nordrhein-Westfalen erfolgreich umgesetzt. Wir haben mit den engagierten Mentor*innen Anlaufstellen und Unterstützungsstrukturen in Betrieben geschaffen, die unseren Kolleginnen und Kollegen weiter helfen und eine Akzeptanz für Grundbildung in der Arbeitswelt schaffen.
Mittlerweile sind in NRW über 150 qualifizierte Mentorinnen und Mentoren unterwegs, die in den Betrieben und Einrichtungen auf die Themen Alphabetisierung und Grundbildung aufmerksam machen und als Vertrauenspersonen im unmittelbaren Arbeitsumfeld ihren Kolleg*innen bei Fragen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gemeinsam mit Arbeit und Leben NRW als Regionalkoordination NRW waren wir die direkten Ansprechpartner*innen für die Mentor*innen vor Ort. Wir haben die regionalen Treffen organisiert und uns darum gekümmert, dass noch mehr Menschen Lust bekommen sich mit uns zu engagieren. Dabei haben wir stets an die regionalen Netzwerke angeknüpft und breite Unterstützung bei den Gewerkschaften und in der Arbeitsorientierten (Grund-) Bildungscommunity gefunden. Hier wurden Türen geöffnet und wertvolle Impulse gegeben. Wir haben viel von und miteinander gelernt.
Dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei den Kolleg*innen im Projekt, den Netzwerkpartner*innen, Unterstützer*innen und den Mentor*innen, die mit ihrem Engagement die Arbeitswelt für ihre Kolleg*innen ein Stück weit besser gemacht haben.
Zum Juli 2022 wurden die personellen Kapazitäten des Projekts bei Arbeit und Leben NRW gebündelt. Wir wissen euch also in guten Händen. Arbeit und Leben NRW bietet mit Patrick Körner (E_Mail: koerner@aulnrw; Tel.: +49 (0)211 - 938 00 23) auch personelle Kontinuität und Verlässlichkeit, darüber sind wir sehr froh.

Wir sagen DANKE und wünschen euch weiterhin alles Gute!

Eure Beate Schmitz

DGB-Bildungswerk NRW

 

Für alle weiteren Fragen verweisen wir euch von nun ab auf die Kolleg*innen von MENTOPro: www.dgb-mento.de

Was ist Mento?

Wer von uns kennt nicht Situationen, in denen das eigene Wissen und Können nicht ausreicht, um einer gestellten Aufgabe gewachsen zu sein? Niemand gesteht sich selbst oder anderen gerne ein, etwas nicht oder nur schlecht zu können – insbesondere am Arbeitsplatz.

Dabei reicht Schulbildung längst nicht mehr in allen Fällen aus, um den immer weiter steigenden Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden. Die Technik entwickelt sich ständig weiter und durchdringt unseren persönlichen und beruflichen Alltag in allen Bereichen. Um mit solch rasanten Entwicklungen Schritt halten zu können, müssen wir alle ein Leben lang lernen. Voraussetzung für lebenslanges Lernen ist eine sichere Grundbildung; insbesondere Lesen, Schreiben und Rechnen sind unerlässlich für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung.

Trotz Schulpflicht gibt es in Deutschland jedoch 6,2 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, die nicht gut genug lesen und schreiben können, um Formulare ausfüllen oder E-Mails, Warnhinweise oder Arbeitsanweisungen lesen zu können.
Ca. 60 % dieser Personen sind erwerbstätig und somit unmittelbare Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben und Verwaltungen.
Diese Menschen wollen wir erreichen und dabei unterstützen, vorhandenen Grundbildungsbedarf zu erkennen und Möglichkeiten der Qualifizierung zu entdecken.

MENTO setzt auf die Ausbildung von ehrenamtlichen Mentor*innen für Grundbildung und Alphabetisierung.

Die Mentor*innen sind keine externen Beraterinnen und Berater, sondern Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben und Verwaltungen. Sie sind Ansprechpartner*innen auf Augenhöhe und sollen dabei unterstützen, vorhandene Lernerfordernisse und -bedürfnisse zu identifizieren und Menschen dazu ermutigen, ihren eigenen Bildungsweg zu finden.
Dein Kollege, deine Kollegin hat Probleme beim Ausfüllen von Protokollen und liest keine E-Mails. Du möchtest ihm/ihr helfen, weißt aber nicht, wie du sie darauf ansprechen kannst und ob sie als Erwachsene überhaupt noch etwas lernen können.
Du bist Personalrat*rätin oder Betriebsrat*rätin und hast von funktionalem Analphabetismus / geringer Literalität und Grundbildung schon mal gehört, aber du weißt nicht genau was das ist. Eins ist dir allerdings klar: Deine E-Mails und Rundbriefe werden von der Belegschaft kaum wahrgenommen und oft musst du alles noch einmal erzählen.
Du bist Ausbilder*in und hast bemerkt, dass einige Azubis große Schwierigkeiten mit ihren Ausbildungsnachweisen haben. Du vermutest, dass sie nicht so gut Lesen und Schreiben können. Aber was kannst du tun, um ihnen zu helfen?
Du gehörst zu den Vertrauensleuten deiner Gewerkschaft und möchtest weitere Kompetenzen erwerben, um deine Kolleginnen und Kollegen besser beraten zu können.

Im Projekt MENTO bilden wir interessierte & engagierte Kolleg*innen aus Unternehmen in NRW zu Mentor*innen aus, die den Kolleg*innen mit Grundbildungsbedarf als vertrauensvolle Ansprechperson zur Seite stehen. In der Basisqualifizierung lernen sie, wie die Betroffenen unterstützt und auf ihrem Lernweg begleitet werden können.

Euer Nutzen:
Nach Abschluss der drei- oder in Präsenz, viertägigen Grundqualifizierung (Mentor*innenqualifizierung) erhaltet ihr ein Zertifikat und könnt im Betrieb auf das Thema Grundbildung aufmerksam machen und betroffenen Kolleginnen und Kollegen zur Seite stehen.
Ab diesem Moment seid ihr Teil des Projekts MENTO und arbeiten mit uns zusammen daran, Grundbildung in der Arbeitswelt zu fördern.
Einen weiteren Schwerpunkt setzt MENTO auf Beratung, Information und Sensibilisierung von betrieblichen Entscheidungsträgern, Betriebs- und Personalräten, Vertrauensleuten und Personalverantwortlichen. Gerne kommen wir auch zu einem persönlichen Gespräch vorbei.
Eure Tätigkeit als ehrenamtliche/r Mentor*in wird durch das Projekt MENTO begleitet. Dazu gehören der Austausch mit anderen Mentor*innen (u.a. Regionaltreffen) und die Unterstützung durch die Regionalkoordinator*innen des Projektes. Die Reflexionstreffen dienen der Vernetzung und dem Austausch der Mentor*innen sowie der gemeinsamen Problemlösung zu Fragen der Unterstützung von Kolleg*innen mit Grundbildungsbedarf im Betrieb. Außerdem ist ein kleines Format namens „Thementisch Politische Grundbildung“ angedockt. Bei Bedarf können wir auch zu anderen relevanten Themen wie z.B. einfache Sprache, Gesundheit u.v.m. Angebote machen.